Aktuelles


Mrz 2019

Neuausrichtung der Inklusion – Vortrag und Diskussion
Presse

Am 26. März 2019 um 19.00 Uhr laden wir alle Interessierten herzlich ein in die Aula der Realschule Florastrasse, Florastrasse 69 in Düsseldorf.

Kommen Sie vorbei und hören Sie den Vortrag von Herrn Prof. Dr. Bernd Ahrbeck (Universitätsprofessor, Internationale Psychoanalytische Universität IPU Berlin, zuvor Humboldt-Universität zu Berlin Rehabilitationswissenschaft/ Verhaltensgestörtenpädagogik) zur

NEUAUSRICHTUNG DER INKLUSION  IN NORDRHEIN-WESTFALEN !

Und seien Sie mit dabei in der anschließenden Diskussion zwischen Herrn Prof. Ahrbeck und Herrn Staatssekretär Mathias Richter (Ministerium für Schule und Bildung) und den Zuhörern!

Diskussionsleiter: Michael Felten (Pädagoge und Publizist)

Feb 2018

Inklusion zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Presse

Drei Jahre schulische Inklusion in Nordrhein-Westfalen

Das Ziel der UN-Behindertenrechtskonvention war, die Situation der Behinderten weltweit zu verbessern. NRW hat mit dem am 1. August 2014 in Kraft getretene 9. Schulrechtsänderungsgesetz / 1. Inklusionsgesetz) den Versuch unternommen, eine solche Verbesserung für die behinderten Kinder im Bereich der Schulausbildung auf den Weg zu bringen. Tatsächlich hat sich daraufhin die Schulausbildung/Förderung nicht nur der behinderten Kinder in NRW verschlechtert.

Eltern haben nun mit dem Gesetz einen Rechtsanspruch erhalten, ihr behindertes Kind auch in eine Regelschule einzuschulen. Dies kann aber nur dann sinnvoll und hilfreich sein, wenn die in Deutschland bereits seit langer Zeit vorhandene hohe Qualität der Förderung an Förderschulen für die Kinder in den Regelschulen zumindest erhalten bleibt.

Doch statt bei diesem sensiblen Projekt Sorge dafür zu tragen, dass das hoch entwickelte Know-how dieser Schulen den einzelnen Kindern weiterhin zu Gute kommt, wurde die Idee der Inklusion mit der Gießkanne in ganz NRW verteilt. Wo Zentren hätten entstehen müssen, die nach sorgfältiger Vorbereitung, Schulung und Ausstattung diese anspruchsvolle Aufgabe der parallelen Schulausbildung behinderter und nicht behinderter Schüler vielleicht hätten bewältigen können, hetzen Förderschullehrer immer noch mit aufgeteilten Stundenkontingenten von Schule zu Schule, stehen Lehrer in Regelschulen vor Klassen mit Schülern, deren vielfältige Bedürfnisse sie nicht erfüllen können.

Das Resumée nach 2 Jahren vielerorts: frustrierte, vereinsamte und schlecht geförderte behinderte Kinder, in ihren Erwartungen enttäuschte Eltern, überforderte und ihre Leistung in Zweifel ziehende Lehrer und bitter noch dazu, eine allgemeine Verlangsamung bzw. Verschlechterung der Schulausbildung aller in den Inklusionsklassen. Völlig ignoriert wurde zudem die Erkenntnis, dass gerade Kinder mit besonderen Problemen ein stabiles Umfeld und kontinuierliche persönliche Fürsorge brauchen. Auch an den Förderschulen, besonders im Bereich der Lern- und Entwicklungsstörungen, haben sich die Lernbedingungen verschlechtert.

Wer die kontrovers diskutierte Inklusion so in unsere Schulen trägt, schadet der Idee und provoziert Frustration und Widerstand.

So fordern wir eine sofortige Revision der Inklusion in NRW, bevor der gute Gedanke der Inklusion durch diese schlechte Umsetzung auf Jahre vergiftet wird:

Unsere Forderungen:

  • Beendigung dieser zum Scheitern verurteilten „Gießkannen“-Inklusion

  • Verlangsamung und Konzentration des Inklusionsprozesses unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen, um einen nachhaltigen Aufbau zu ermöglichen

Unsere Vorschläge:

  1. Begrenzung der Inklusion zunächst auf wenige regional verteilte Inklusionsschulen mit deutlich größerer sonderpädagogischer Unterstützung ( Orientierung am GEW-Vorschlag: 20/5/2 – 15 Nichtbehinderte, 5 Behinderte und Doppelbesetzung mit einem Sonderpädagogen pro Klasse). Dadurch soll auch eine Entwicklung von „unten“ entstehen. Inklusive Schule soll nur die Schule werden/sein, die nach Sicherstellung der dazu notwendigen Ressourcen ein inklusives Förderkonzept erstellt und sich einer intensiven Fort- und Weiterbildung unterzogen hat und sich damit den Herausforderungen gewachsen fühlen kann. Nur so können wir relativ sicher sein, dass unsere behinderten Kinder nicht nur geduldet, sondern willkommen sind und nicht nur beschäftigt, sondern spezifisch gefördert werden.
  2. Kooperationen zwischen allgemeinen Schulen und Förderschulen gibt es bereits (insb. bei Grundschulen/Förderschulen). Sie müssen nur gesetzlich abgesichert sein und weiterentwickelt werden können. Das ermöglicht die intensive Förderung in spezifischen Förderschwerpunkten.
  3. Zieldifferenter Unterricht nur an Inklusionsschulen
  4. Für Eltern muss eine Wahlmöglichkeit bestehen. Das bedeutet, dass Eltern das Wahlrecht haben zwischen der sonderpädagogischen Förderung in inklusiven Schulen oder in Förderschulen. Insbesondere sind Elternwünsche bei der Einleitung und Durchführung von AO-SF-Verfahren zu akzeptieren.
  5. Auch den Regelschulen muss das grundsätzliche Recht gewährt werden, Anträge über den Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung und die Feststellung der Förderschwerpunkte für einen Schüler auch schon in den ersten Schuljahren zu stellen (Änderung § 19 Abs. 7 SchulG NRW), da ansonsten wertvolle Förderzeit verloren gehen kann.
  6. Umfassende , neutrale Beratung der Eltern durch die Schulaufsichtsbehörden über Möglichkeiten der Beschulung von Behinderten in Inklusions- bzw. Förderschulen.
  7. Flexibilisierung des regionalen Stellenbudgets

Das regionale Stellenbudget muss dem tatsächlichen sonderpädagogischen Bedarf in Abhängigkeit von der Zahl der Behinderten entsprechen und darf nicht auf der Basis statistischer Daten ermittelt werden. Dies ist notwendig, um das „Gießkannenprinzip“ zu durchbrechen und um ein Instrumentarium vorzuhalten, wenn z.B. regional die Zahl der Behinderten sich sowohl an inklusiven Schulen als auch Förderschulen verändert

  1. Stärkere Vermittlung von sonderpädagogischen Kenntnissen in der Lehrerausbildung und Intensivierung der sonderpädagogischen Lehrerfort- und – Weiterbildung für Lehrer an Inklusionsschulen.

Nur so retten wir die Idee der Inklusion .

Jan 2018

Sachsen-Anhalts Kultusminister hält Weg der Inklusion für gescheitert
Presse

Überforderte Lehrer und Schüler: Die Inklusion funktioniert nicht, sagt der CDU-Politiker Tullner. Deutschland habe die UN-Behindertenrechtskonvention überinterpretiert. 

Sachsen-Anhalts Kultusminister Marco Tullner (CDU) hält den bisherigen Weg der Inklusion für gescheitert. Er sei davon überzeugt, dass es Kinder mit Förderbedarf gibt, die in Förderschulen besser betreut werden können als in einer heterogenen Regelklasse, sagte er dem Spiegel.

Laut Tullner geht die Diskussion um Inklusion an der Alltagspraxis vorbei. Der gemeinsame Unterricht von Schülern mit und ohne besonderen Förderbedarf sei eine „wissenschaftliche Diskussion im Elfenbeinturm“. Sowohl Schüler als auch Lehrer seien beim gemeinsamen Unterricht derzeit in manchen Situationen überfordert.

Einen Grund dafür sieht Tullner in dem bundesweiten Lehrermangel. „Wir haben den gemeinsamen Unterricht eingeführt, obwohl absehbar war, dass uns Lehrkräfte fehlen werden“, sagte der 49-Jährige. 

Der Minister hatte Mitte Dezember ein Konzept vorgestellt, mit dem er das Netz an Förderschulen im Land durch neue Kooperationsmöglichkeiten stärken wollte. Er verwies dabei auch auf den Elternwunsch. „Wenn Förderschüler an der Regelschule erfolgreich sind und sich wohlfühlen, habe ich damit kein Problem“, sagte Tullner, fügte jedoch hinzu: „Ich möchte aber, dass Eltern die Wahl haben, das zu tun, was sie für ihre Kinder richtig finden.“ Dafür brauche es ein „stabiles Netz an gut ausgestatteten Förderschulen“. Derzeit entschieden sich Eltern in zwei von drei Fällen dafür, ihr Kind in einer Förderschule lernen zu lassen.  

Außerdem zeigte sich Tullner überzeugt, dass die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland einseitig interpretiert werde. In dem Dokument sei von „Zugang zu Bildung“ und „Teilhabe an der Gesellschaft“ die Rede. „In Deutschland hat man daraus die Inklusion gemacht, bei der alle Kinder dieselbe Schule besuchen sollen. Das ist eine Überinterpretation.“

Sachsen-Anhalt gehört seit Jahren zu den Bundesländern mit der höchsten Schulabbrecherquote. Das liegt auch am vergleichsweise hohen Anteil Jugendlicher an Förderschulen, die meist ohne Abschluss abgehen. Bundesweit gibt es Debatten und Bestrebungen, mehr Förderschüler in regulären Schulen zu unterrichten.

Dieser Artikel ist am 22.12.2017 in der ZEIT erschienen.

Mai 2017

Inklusion ist der richtige Weg… aber nicht so
Erfahrung

Wir wollten unserem Sohn die Regelschule ermöglichen. Die kann aber unserem Sohn die schulische Bildung nicht ermöglichen…

Wir stehen ganz konkret in diesem Jahr vor der Tatsache: Wenn es keine Anhebung der Zahl der Sonderschulpädagoginnen geben wird, dann bedeutet dies eine klare VERSCHLECHTERUNG im Betreuungs/Bildungsschlüssel für die Kinder: Weiterlesen

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